In dieser Rubrik, GartenBlicke, gewähren private Personen einen Einblick in ihren Garten. Wir sprechen mit den Gartenbesitzern über die Bauarbeiten und die Pflanzenauswahl, aber auch über ihre Entscheidung wie der Garten letztendlich aussehen soll.
Mit GartenBlicke sehen Sie dort hinein, wo sonst nur wenige Personen zutritt bekommen.
Wir präsentieren die schönsten Privatgärten im Marchfeld und darüber hinaus.

Bereits am Vorgarten lässt sich erahnen, dass hier eine Person viel für Botanik über hat. Passend zum Standort finden sich Pflanzengruppen die gut aufeinander abgestimmt sind in Farbe und Wuchshöhe.
Ein schmiedeeisernes Türl, welches stets gut verschlossen ist, lässt bereits einen ersten Blick zum Garten erhaschen. Nun kommt auch die Dame, die voller Stolz uns ihr Türl aufsperrt. Ich werde herzlichst empfangen und gleich in die Gartengeschichte eingeweiht. Während ich den Geschichten aufmerksam zuhöre, schlendern wir durch den Garten. Dieser Garten kann durchwegs als sehr groß beschrieben werden und ginge als kleiner Park glatt durch.
Einst war dieses Grundstück einem landwirtschaftlichen Betrieb untergeordnet. Nach und nach war jedoch der Garten als Platz der Erholung und als sicherer Spielplatz für Kinder wichtiger geworden und der Garten begann zu wachsen. Vor einiger Zeit wurde ein zweites Haus der jungen Generation auf diesen Boden erbaut und so entstand das heutige aussehen des Gartens. Denn durch die massiven Bauarbeiten war der Garten nun leichter neu anzulegen. Die Dame erzählte mir von zukünftigen Träumen, wie einen Brunnen im Staudenbeet.

Nicht leicht gemacht. Sie erzählte, dass ihr Ehemann die Beeteinfassungen selbst, mit in Betonfundamenten gelegten Granitsteinen gemacht hatte, nach ihren Anleitungen natürlich, dies aber nur ungern machen möchte, aber die Liebe macht doch auch noch in alten Jahren so einiges möglich. „Natürlich wird viel diskutiert wenn ich eine neue Idee habe, manches wird gemacht anders verworfen“, erzählte sie mir.
Auf meine Frage woher sie die Ideen hat, was wo hinkommt, konnte sie ihr schmunzeln nicht verbergen. Sie zeigte mir ein Gartenhefterl, dass sie seit Jahren kauft, und das sie auf Gartenreisen mit dem Bus unterwegs ist. Gerne besucht sie auch Gartentage in Schlössern und Gärtnereien.
Wer pflegt diesen doch großen Garten mit den vielen Staudenbeeten? Da war ein schüchterner aber doch stolzer Blick zu mir. In erster Linie sind wir alle dran und jeder macht was er kann und natürlich auch das was gemacht werden muß. „Ich bin fast täglich damit beschäftigt mal dort mal da was zum zupfen, schneiden, umsetzen, vermehren…“
Vermehren? „Ja ich vermehre auch meine Pflanzerl, damit ich schöne Gruppen pflanzen kann und keine Unmengen an Geld verbrauche. Schöne Pflanzen kosten. Ich sehe mich immer um, wenn ich eine Pflanze haben möchte und besorge diese in der Umgebung. Im Internet bestelle ich nicht, möchte die Pflanzen sehen, bevor ich sie kaufe.“
„Sie haben sich als Zukunftsprojekt einen Brunnen gesetzt?“ „Ja, aber das ist nicht so leicht denn das was ich möchte ist zu teuer und lässt sich nicht nachbauen, darum bin ich noch immer auf der Suche. Weder finde ich eine nette Idee zum selber bauen oder was günstiges fertiges das toll aussiet.“
„Danke für Ihre Zeit und Gastfreundschaft!“
Wir wünschen noch viel Freude mit dem Garten der Generationen, hier finden auch Kinder und Enkelkinder genügend Platz zum toben, ausruhen, gärtnern im kleinen Glashaus oder zum Obst ernten bei den verschiedensten Obstbäumen die im Garten stehen.
Ein schönes Plätzchen für Mensch und Natur.
Ein Bericht von Michael J. Zihr